Weil die richtige Lehre und Bibelauslegung nur von Jesus Christus selbst kommt, nur von Ihm die Decke, die bis heute beim Lesen des alten Testamentes auf den Herzen der Juden liegt und sie deswegen nicht richtig lesen und verstehen können (2.Kor 3,14-17), weggetan werden kann, ist Er die Quelle und der Ursprung der Lehre der Apostel. Er ist der einzige, den sie Meister nennen sollen:
Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen, denn einer ist euer Meister, der Christus; ihr aber seid alle Brüder. Nennt auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. Auch sollt ihr euch nicht Meister nennen lassen; denn einer ist euer Meister, der Christus. (Mt 23,8-10)
Christus hatte für die Apostel in ihrem Dienst stets die höchste Priorität. Seine Worte, die Er sprach, die sogenannten Herrenworte, hatten immer höchsten Stellenwert und waren Gesetz. Denn auch das wird heute leider oft übersehen bei Jesus: Er ist der Gesetzgeber. Mit diesem Anspruch trat Er schon Seine Bergpredigt an, lehrte jahrelang und sandte Seine Jünger aus, damit sie die Nationen lehren, alles zu halten, was Er befohlen hatte (siehe oben). Diesen Anspruch verteidigte Er stets und forderte ihn auch ein:
Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht; denn ich bin es auch. (Joh 13,13)
Was nennt ihr mich aber »Herr, Herr« und tut nicht, was ich sage? (Lukas 6,46)
Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was immer ich euch gebiete. (Joh 15,14)
Das Wort „Herr“ meint in der Heiligen Schrift nicht etwa eine höfliche Anrede, sondern einen Herrschaftstitel. Herr bedeutet Herrscher, Gebieter. Das war die Anrede, wie sie Gott selbst gebührte, oder mit der sich ein König anreden ließ, oder ein Sklavenhalter von seinen Sklaven, oder auch ein Ehemann von seiner Ehefrau. Sprach man also jemand in der Bibel mit „Herr“ an, benahm man sich untertänig und gehorsam, weil man es mit einer Obrigkeit zu tun hatte. Diese Haltung, ja sogar dieser Gedanke, ist heute leider fast gänzlich verloren gegangen in der westlichen Welt, wo es nur noch Gleichstellung und Demokratie gibt, und wir keine Monarchen, Patriarchen, Despoten oder Diktatoren gewöhnt sind. Und so wurde gerade dieser Herrschaftsanspruch und die Autorität von Christus demontiert. Und damit verlor man auch die Furcht Gottes und den Respekt gegenüber seinen Worten, seiner Lehre, seinem Weg und ging eigene Wege, erfand eigene Wortbedeutungen und schuf sich am Ende einen eigenen Gott, den man Jesus nennt. Aber was hat er noch mit dem Christus (ist ebenfalls ein Herrschaftstitel), dem König, dem alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben ist, und der Gehorsam einfordert und Apostel einsetzte um Lehrer auszubilden, gemeinsam?
Die Lehre der Apostel hat jedenfalls sehr viel darüber zu berichten, es ist das Herzstück des Evangeliums vom Reich Gottes. Und deswegen haben sich die frühen Christen immer besonders eifrig darum bemüht, die Herrenworte zu bewahren, die Lehre der Apostel unverändert so weiterzugeben, wie sie sie selbst überliefert bekamen, und bei Streitfragen oder Zweifel immer möglichst nah an die Quelle zu kommen, entweder ein Herrenwort oder wenn es nicht vorhanden war zu der Frage, dann fragte man einen Apostel, dann erst einen Apostelschüler, usw. Dabei blieb es immer das höchste Ziel, in Christi Fußstapfen zu treten und Sein Nachahmer zu sein, anhand von lebenden Vorbildern natürlich, die Christus persönlich kannten oder Schüler von ihnen waren. Denn:
Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist. (1.Joh 2,6)