Bartholomäus, Sohn des Tholmai aus dem Stamm Naphtali, wird in der Bibel mit zwei verschiedenen Namen geführt und prägte ein weltberühmtes Zitat.
Der Apostel wird in allen Apostellisten der Bibel Bartholomäus genannt (Mt 10,3; Mk 3,18; Luk 6,14; Apg 1,13). Sein Heimatort ist Kana aus Galiläa (siehe weiter unten), wo Jesus sein erstes Wunder auf der Hochzeit in Kana (Joh 2) wirkt. Im Johannesevangelium wird er Nathanael genannt und seine Berufung geschildert und das berühmte Zitat „Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?“ ihm zugeschrieben:
Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth. Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! Jesus sah den Nathanael auf sich zukommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem keine Falschheit ist! Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe dich Philippus rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich! Nathanael antwortete und sprach zu ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum? Du wirst Größeres sehen als das! Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Künftig werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen! (Joh 1,45-51)
Nach Jesu Auferstehung erscheint er sieben Jüngern am See von Tiberias, Nathanael ist einer davon:
Es waren beisammen Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael von Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern. (Joh 21,2)
Damit ist das biblische Zeugnis auch schon erschöpft.
In der Kirchengeschichte, -tradition und in Legenden erfahren wir einiges mehr. So schreibt Eusebius von Cäseräa, dass Bartholomäus in Indien das Matthäusevangelium gepredigt und in hebräischer Sprache verteilt haben soll:
Es gab nämlich tatsächlich damals noch Wortverkündiger die Menge, die das Verlangen hatten, ihren göttlichen Eifer, die Apostel nachzuahmen, in Ausbreitung und Vermehrung des göttlichen Wortes zu betätigen. Zu ihnen gehörte Pantänus, der nach Indien gekommen sein soll, wo er, wie berichtet wird, bei einigen dortigen Bewohnern, die von Christus Kenntnis hatten, das schon vor seiner Ankunft dorthin gelangte Matthäusevangelium vorgefunden habe. Bartholomäus, einer der Apostel, soll diesen gepredigt und ihnen die Schrift des Matthäus in hebräischer Sprache hinterlassen haben, die denn damals noch erhalten gewesen sei. Auf Grund zahlreicher Verdienste wurde Pantänus schließlich Vorsteher der Katechetenschule in Alexandrien, wo er mündlich und schriftlich die Schätze der göttlichen Lehren auslegte. (Eusebius von Cäsarea († um 340) Historia Ecclesiastica Kirchengeschichte (BKV), Fünftes Buch, 10.Kap)
Über Bartholomäus sind zahlreiche Geschichten und Legenden überliefert in der Legenda Aurea.
Sein Martyrium begann überaus schmerzvoll. Alle Überlieferung sind sich darin einig, dass ihm bei lebendigem Leib die Haut abgezogen wurde. Danach gehen die Berichte auseinander. Die einen sagen, er sei geköpft, die anderen kopfüber gekreuzigt worden.