• Lehrer: Jesus Christus
  • Amt: Apostel
  • Wirkungsperiode: 1.Jahrhundert
  • Todesjahr: 81
  • gestorben in: Skythien
  • Tod durch: Kreuzigung
Apostel Philippus gemalt von Rubens

Es gibt mehrere Männer mit Namen Philippus im Neuen Testament. Sie werden öfters miteinander verwechselt. Wer ist der Apostel und was wissen wir über ihn?

 Philippus wird in allen Apostellisten genannt. Er kam aus Bethsaida, wo auch Petrus und Andreas herkamen. Seine Bekehrung schildert Johannes:

Am folgenden Tag wollte Jesus nach Galiläa reisen; da findet er Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach! Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth. (Joh 1,43-45

Jesus stellte bei der Speisung der Fünftausend Philippus auf die Probe:

Da nun Jesus die Augen erhob und sah, dass eine große Volksmenge zu ihm kam, sprach er zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese essen können? (Das sagte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er selbst wusste wohl, was er tun wollte.) Philippus antwortete ihm: Für 200 Denare Brot reicht nicht aus für sie, dass jeder von ihnen auch nur ein wenig bekommt! (Joh 6,5-7)

Griechen, die Jesus sehen wollten, kamen zuerst zu Philippus. Er geht zu Andreas und gemeinsam melden sie es Jesus (Joh 12,20-22)

Beim letzten Abendmal kommt es auch zu einem Wortwechsel zwischen Jesus und Philippus, nachdem Philippus bei Jesu Antwort auf Thomas nachhakt:

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich! Wenn ihr mich erkannt hättet, so hättet ihr auch meinen Vater erkannt; und von nun an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns!

Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht aus mir selbst; und der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke. Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist; wenn nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen! Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe. Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun. (Joh 14,6-14)

Die zwölf Apostel erwählten und bevollmächtigten mit Handauflegung sieben Diakone, darunter einer mit Namen Philippus, der häufig mit dem Apostel Philippus verwechselt wird:

Und das Wort gefiel der ganzen Menge, und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia. (Apg 6,5)

Dieser Diakon Philippus war es, der in die Stadt Samaria kam, nachdem Saulus die Christen aus Jerusalem durch seine Verfolgung zerstreute, und den Kämmerer von Äthiopien unterrichtete und taufte, ebenso wie den Zauberer Simon, nicht der Apostel Philippus. Das erläutert auch Eusebius von Cäseräa in seiner Kirchengeschichte:

Damals wütete Paulus gegen die noch junge Kirche, indem er in die Häuser der Gläubigen eindrang, Männer und Weiber fortschleppte und dem Gefängnis überlieferte.Unter denen, welche sich zerstreut hatten, war auch Philippus, einer von jenen, welche mit Stephanus zu Diakonen erwählt worden waren. Er kam nach Samaria und verkündete voll der göttlichen Kraft den dortigen Bewohnern zum ersten Male das Wort. Die göttliche Gnade wirkte so sehr mit ihm, daß sich durch seine Lehren unter sehr vielen anderen auch Simon der Magier gewinnen ließ. Dieser damals berühmte Simon faszinierte die von seiner Zauberei Betrogenen so sehr, daß sie ihn für die große Kraft Gottes hielten. Da auch er damals von den Wundertaten, welche Philippus in göttlicher Kraft vollbrachte, ergriffen wurde, machte er sich an ihn heran und ließ sich, den christlichen Glauben heuchelnd, sogar taufen. Dergleichen nimmt man auch heute noch mit Verwunderung an denen wahr, welche sich noch jetzt seiner verruchten Häresie anschließen, nach der Art ihres Stammvaters sich wie Pest und Krätze in die Kirche einschleichen und diejenigen in das größte Verderben stürzen, denen sie ihr verborgenes, unheilvolles, schlimmes Gift verabreichen können. (Eusebius von Cäsarea Historia Ecclesiastica, Kirchengeschichte (BKV), Zweites Buch, Kapitel 1)

Dass es nicht der Apostel Philippus sein konnte, untermauert auch der Umstand, dass extra Petrus und Johannes aus Jerusalem kommen mussten, um den Menschen, die Philippus getauft hatte, die Hände aufzulegen. Es mussten also dafür Apostel kommen, denn der Diakon Philippus konnte das nicht. Wäre er Apostel gewesen, hätte er selbst die Vollmacht gehabt, das zu tun:

Als aber die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. Diese kamen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen; denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren nur getauft auf den Namen des Herrn Jesus. Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. (Apg 8,14-17)

Zurück zum Apostel Philippus. Über ihn gibt es auch einige Überlieferungen. Der Apostel predigte 20 Jahre in dem Land Skythien. Er heilte, erweckte Tote zum Leben. Danach reiste er nach Kleinasien und bekämpfte die Irrlehrer der Ebioniten. Seine zwei jungfräulichen Töchter werden ebenfalls in der Kirchengeschichte erwähnt, ebenso wie sein Martyrium, das sehr ähnlich dem von seinem Herrn war: er wurde von Heiden ans Kreuz geschlagen.