Das Wort Apostel kommt rund 80 mal im Neuen Testament vor und ist somit biblisch.

Es kommt von Griechisch apostolos (ἀπόστολος, G652), was soviel bedeutet wie bevollmächtigter Abgesandter, oder Botschafter, und bezeichnet in der Bibel in der Regel Männer, die von niemand anderem als allein Jesus Christus gesandt und bevollmächtigt wurden. Als Beweis dafür, dass sie von Christus apostolische Vollmachten hatten, wirkten sie göttliche Wunder, die auch schon Jesus Christus tat, und übertrafen ihn dabei sogar.

Es kam aber Furcht über alle Seelen, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel. (Apg 2,43)

Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk (Apg 5,12)

Schon zu ihren Lebzeiten mussten die Aposteln Vorwürfe und Anschuldigungen erdulden und entkräften, sie seien gar keine Apostel. Besonders Paulus sah sich immer wieder damit konfrontiert. Dagegen wehrte er sich wortreich in seinen Briefen und stellte schon zu Beginn der Briefe klar, dass er ein richtiger Apostel ist:

Paulus, berufener Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen (1.Kor 1)

Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen (2.Kor 1)

Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel (Röm 1)

Paulus, Apostel nicht von Menschen, auch nicht durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat aus den Toten (Gal 1)

Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes (Eph 1)

Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes (Kol 1)

Paulus, Apostel Jesu Christi nach dem Befehl Gottes (1.Tim)

Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen (2.Tim)

Obwohl Paulus so sehr betont, dass er durch Christi Wille Apostel war, ging er selbst mit dem Begriff Apostel manchmal lockerer um, als wir es auf unserer Website machen. Wir nennen nur jene Apostel, die von Jesus unterrichtet und eingesetzt wurden. Paulus dürfte aber auch manche seiner Begleiter und sogar Schüler mit dem Begriff Apostel geehrt haben. So schreibt er:

wir haben auch nicht Ehre von Menschen gesucht, weder von euch noch von anderen, obgleich wir als Apostel des Christus würdevoll hätten auftreten können (1.Thess 2,6)

und meint damit offenbar sich und Silas (Philippi) oder vielleicht sogar Silvanus und Timotheus, die Co-Autoren des Briefes, die vordergründig hinter jedem „wir“ in dem Brief stehen. Auch der Paulusschüler Lukas geht mit dem Begriff ähnlich locker um, wenn er Barnabas, den Lehrer und Begleiter von Paulus, Apostel nennt:

Als aber die Apostel Barnabas und Paulus das hörten, zerrissen sie ihre Kleider, und sie eilten zu der Volksmenge (Apg 14,14)

Nichtsdestotrotz dürfte Jesus keinen wahllosen Umgang mit dem Wort befürworten, denn Er lobt jene Gemeinde, die die Apostel prüft und die falschen enttarnt:

Ich kenne deine Werke und deine Bemühung und dein standhaftes Ausharren, und dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die behaupten, sie seien Apostel und sind es nicht, und hast sie als Lügner erkannt (Offb 2,2)

Es ist also nicht jeder ein Apostel, der es behauptet. Es gibt da auch Lügner, die sollen wir erkennen. Das führt uns zum nächsten Punkt:

Das Apostelamt war offenbar so angesehen und begehrt, dass sich schon zur Zeit der Aposteln viele falsche Apostel herumtrieben und davon profitieren wollten. Die Kapitel 11 und 12 vom 2.Korintherbrief sind nur diesem Thema gewidmet. Hier ein paar Auszüge daraus:

Denn ich meine, dass ich jenen »bedeutenden Aposteln« in nichts nachstehe. (11,5)

Was ich aber tue, das werde ich auch ferner tun, um denen die Gelegenheit abzuschneiden, welche eine Gelegenheit suchen, um in dem, dessen sie sich rühmen, so erfunden zu werden wie wir. Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die sich als Apostel des Christus verkleiden. Und das ist nicht verwunderlich, denn der Satan selbst verkleidet sich als ein Engel des Lichts. Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener sich verkleiden als Diener der Gerechtigkeit; aber ihr Ende wird ihren Werken entsprechend sein. (11,12-15)

Ich bin töricht geworden mit meinem Rühmen; ihr habt mich dazu gezwungen. Denn ich sollte von euch empfohlen werden, da ich den »bedeutenden Aposteln« in nichts nachstehe, wenn ich auch nichts bin. Die Zeichen eines Apostels sind unter euch gewirkt worden in aller Geduld, in Zeichen und Wundern und Kraftwirkungen. (12,11-12)

Die falschen Aposteln, die sich je nach Übersetzung als »bedeutende Aposteln«(SCH2000), »Überaposteln«(, ZB, NLB), Superaposteln (NGÜ, NeÜ, GN, DBU) o.ä. bezeichneten und verehren ließen (2.Kor 11,5), waren nur von Menschen berufen (in vielen Fällen von sich selbst) und nur auf Gewinn aus, sie nahmen viel Geld und andere Zuwendungen an. „Betrügerische Arbeiter“ nennt sie Paulus. Obwohl die Apostel das Recht hatten, für ihren Dienst entsprechend entlohnt zu werden und auch ihre Ehefrauen und Mitarbeiter mit sich zu führen, deren Unterhalt ebenfalls von den Gemeinden zu bezahlen war (1.Kor 9,4-14), so machte Paulus oft keinen Gebrauch von diesem Recht, sondern bestritt seinen Unterhalt und den seiner Frau und seiner Mitarbeiter oft aus eigener Tasche. Er arbeitete dafür auch neben seinem Aposteldienst noch in seinem normalen Brotberuf Zeltmacher (Apg 18,3). Die falschen Aposteln hingegen schöpften das Recht, bezahlt zu werden, voll aus und schlugen dabei über die Stränge. Die Geldliebe ist immer ein Erkennungszeichen von falschen Dienern Gottes, besonders von falschen Aposteln. Kein echter Apostel Christi lebte je in Luxus und häufte Vermögen an. Sie lebten alle sehr bescheiden, über weite Strecken sogar in Armut und Hunger, und waren in der Regel ohne Eigentum. Sie hatten oft nicht mal einen zweiten Mantel. Deswegen bat der Apostel Paulus seinen Schüler Timotheus sogar per Brief, ihm seinen Mantel mitzubringen:

Den Mantel, den ich in Troas bei Karpus zurückließ, und die Bücher, besonders die Pergamente, bringe mit, wenn du kommst! (2.Tim 4,13)

Das Apostelamt besteht in erster Linie in geistlicher Arbeit: Ausbildung von Schülern in der Lehre der Apostel, Verkündigung des Evangeliums, Kampf gegen Irrlehren, Ermahnung und Zurechtweisung von Gemeinden. Auch das Gründen von Gemeinden oblag anfangs den Aposteln. Leider wurden sie auch immer wieder mit alltäglichen, praktischen und administrativen Aufgaben in Beschlag genommen, die sie zwar bereitwillig und treu verrichteten, die ihnen aber viel Zeit und Kraft raubten, sodass sie ihren Dienst am Wort vernachlässigten. Das Problem erkannten die Apostel und lösten es, indem sie Diakone einsetzten (Apg 6,1-7).

Die Zahl der Apostel

Die Zahl der Apostel wird in der Bibel mit zwölf angegeben. Tatsächlich veränderte sich deren Zahl aber laufend. Jesus berief zunächst zwölf Apostel (drei Evangelien berichten davon: Matthäusevangelium (10,2-4), Markusevangelium (3,16-19) und Lukasevangelium (6,13-16). Als Judas Ischariot einer der ursprünglichen zwölf, nach seinem Verrat an Jesus Selbstmord beging, waren es für kurze Zeit nur noch elf. Nach Jesu Himmelfahrt erwählten die elf übrig gebliebenen Aposteln einen zwölften, mit Hilfe von Gott, dessen Wahl auf Matthias fiel (Apg 1,15-26). Da waren es wieder zwölf. Bald darauf bekehrte sich Saulus, der ein schlimmer Christenverfolger war, und wurde von Jesus Christus persönlich zum Apostel berufen. Da waren es für kurze Zeit dreizehn Apostel. Wenig später ließ König Herodes den ersten Apostel hinrichten: Jakobus Sohn des Zebedäus. Da waren es wieder zwölf. Von da an schrumpfte mit jedem weiteren Märtyrertod eines Apostels deren Zahl kontinuierlich bis am Ende des 1.Jahrhunderts nur noch Johannes lebte. Als auch er Anfang des zweiten Jahrhunderts starb, war die Ära der Apostel beendet. Ihren Dienst und ihr Vermächtnis wurde von deren Schülern, den sogenannten apostolischen Vätern fortgeführt.

Die Bedeutung der Apostel wird heute oft übersehen oder verkannt.

Dadurch, dass sie Augen- und Ohrenzeugen von Jesu Worten und Taten waren und von Christus persönlich handverlesen berufen, erwählt, ausgebildet und mit apostolischen Vollmachten ausgestattet wurden, waren die Apostel zu Lebzeiten bereits der Maßstab schlecht hin für die gesunde Lehre der Apostel und erst recht nach ihrem Tod. Das, was die Apostel sagten, wurde gelehrt, das was sie taten, wurde nachgeahmt, das was sie befahlen, wurde befolgt.

Hatte man schwierige Fragen, die zu Spaltungen führen könnten, wurden die Apostel befragt. So kam auch das erste Apostelkonzil in Jerusalem zustande, das uns in der Apostelgeschichte Kapitel 15 überliefert wurde. Nach dem Tod der Apostel wurden die Schüler der Apostel befragt oder die Gemeinden, wo die Apostel lehrten und lebten. Denn man wollte die Praxis der Apostel kennen. Die war in den ersten Jahrhunderten nach Christi noch gut bekannt. Heute bleibt uns nur noch die sogenannte Apostelgeschichte, die ursprünglich „Die Praxis der Apostel“ hieß, und die frühchristlichen Schriften. Letztere sind den meisten Christen heute leider völlig unbekannt. Erstere steht zwar in jeder Bibel, wird aber oft als nette „Geschichte“ abgewertet und von vielen modernen Lehrern nicht mehr als Lehrbuch gesehen. Dabei ist sie eigentlich eines der wertvollsten Lehrbücher, gleich nach den Evangelien, weil sie uns die Praxis zeigt, wie die Lehre der Apostel zu leben ist.

Und das war auch noch Ende des 2. Jahrhunderts die gelehrte und gelebte Praxis, wie Irenäus bezeugt, der selbst ein Schüler eines Schülers eines Apostels war:

Von keinem andern als von denen, durch welche das Evangelium an uns gelangt ist, haben wir Gottes Heilsplan gelernt. Was sie zuerst gepredigt und dann nach dem Willen Gottes uns schriftlich überliefert haben, das sollte das Fundament und die Grundsäule unseres Glaubens werden. Frevelhaft ist die Behauptung, sie hätten gepredigt, bevor sie die vollkommene Kenntnis besessen hätten, wie jene zu sagen sich erkühnen, die sich rühmen, die Apostel verbessern zu können. Nicht eher nämlich zogen sie aus bis an die Grenzen der Erde, allen die frohe Botschaft zu bringen und den himmlischen Frieden den Menschen zu verkünden, als unser Herr von den Toten auferstanden war und sie alle die Kraft des Heiligen Geistes empfangen hatten, der über sie kam. Dadurch empfingen sie die Fülle von allem und die vollkommene Erkenntnis, und so besitzt auch jeder einzelne von ihnen das Evangelium Gottes, Matthäus verfaßte seine Evangelienschrift bei den Hebräern in hebräischer Sprache, als Petrus und Paulus zu Rom das Evangelium verkündeten und die Kirche gründeten. Nach deren Tode zeichnete Markus, der Schüler und Dolmetscher Petri, dessen Predigt für uns auf. Ähnlich hat Lukas, der Begleiter Pauli, das von diesem verkündete Evangelium in einem Buch niedergelegt. Zuletzt gab Johannes, der Schüler des Herrn, der an seiner Brust ruhte, während seines Aufenthaltes zu Ephesus in Asien das Evangelium heraus. Sie alle lehren uns einen Gott als Schöpfer des Himmels und der Erde, wie ihn Gesetz und Propheten verkünden, und einen Christus als den Sohn Gottes. Wenn also jemand ihnen nicht glaubt, dann verachtet er die Mitgenossen des Herrn, verachtet auch Christus den Herrn selbst, verachtet auch seinen Vater und ist durch sich selbst gerichtet, weil er seinem Heile hartnäckig widerstrebt. Das aber tun alle Häretiker. (Irenäus von Lyon (130-202), Contra Haereses, Gegen die Häresien (BKV) Drittes Buch, 1. Kapitel)

Diese fundamentale Haltung, dass erstens der Schüler nie über seinem Lehrer steht und dass man daher die Aposteln nie verbessern kann und darf, kommt von Jesus und dem Heiligen Geist selbst!

Jesus bezeugt:

Der Jünger ist nicht über seinem Meister; jeder aber, der vollendet ist, wird so sein wie sein Meister. (Lukas 6,40)

Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr einander die Füße waschen; denn ein Vorbild habe ich euch gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch der Gesandte größer als der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisst, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut! (Johannes 13,14-17)

Und so spricht Paulus, der selbst ein Apostel ist, im Heiligen Geist:

So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge ohne Bürgerrecht und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen auferbaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selbst der Eckstein ist, in dem der ganze Bau, zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, in dem auch ihr miterbaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geist. (Epheser 2,20)

Dieses Bild, dass erstens nur die Gemeinde das Haus Gottes ist, und dieses Haus Gottes zweitens aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten und drittens der Eckstein, der den ganzen Bau zusammenfügt, Jesus Christus ist, hielt sich über die ersten Jahrhunderte solange die Lehre der Apostel unverfälscht bewahrt wurde und niemand es wagte, die Apostel zu verbessern oder zu ergänzen. Diese Vorgabe verwarfen aber immer schon alle Häretiker (Irrlehrer). Und daran erkennt man sie bis heute.

Christus baut aber Seinen Leib, Seine Gemeinde, Seine Kirche, das Haus Gottes auf der Grundlage der Apostel und das zeigt sich zuletzt im neuen heiligen Jerusalem, der großen Stadt, die von Gott aus dem Himmel herabkommen wird, wie uns der Apostel Johannes in seiner Offenbarung schildert:

Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine, und in ihnen waren die Namen der zwölf Apostel des Lammes. (Offenbarung 21,14)

Die Apostel sind also die Grundsteine der Mauer der heiligen Stadt, die in Ewigkeit bestehen und Gottes Wohnung unter den Menschen sein wird. Und Jesus selbst versicherte Seinen zwölf Aposteln:

Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. (Matthäus 10,40)

Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein. (Matthäus 18,18)

Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen. Und ich will dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein; und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein. (Matthäus 16,18-19)

An seinem letzten Abend vor seiner Hinrichtung betete Jesus für seine Apostel ein sehr bedeutendes, wegweisendes Gebet. Es ist in Johannes 17 in voller Länge überliefert. Hier ein Ausschnitt daraus:

Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hasst sie; denn sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit. Gleichwie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt. Und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in Wahrheit. Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie zu vollendeter Einheit gelangen, und damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst. (Joh 17,14-23)

Dieses „eins sein“ war kein von Gott gegebener Zustand, sondern das höchste Gut, das täglich festgehalten und bewahrt und gepflegt werden musste, das alle Apostel stets vor Augen hatten, lehrten und weitergaben. Wer eins sein will mit Jesus und Seinem Vater im Himmel, muss auch eins sein mit den Aposteln und ihren Schülern, wie Jesus schon betete. Das ist die Umsetzung von Jesu Gebet. Das waren keine leeren Worte oder Wünsche, das war die gelebte Praxis, die auch noch Irenäus kannte und bezeugte:

Die Kirche erstreckt sich über das ganze Weltall bis an die äußersten Grenzen der Erde. Sie hat von den Aposteln und ihren Schülern den Glauben empfangen [..] Nun wohl, diese Botschaft und diesen Glauben bewahrt die Kirche, wie sie ihn empfangen hat, obwohl sie, wie gesagt, über die ganze Welt zerstreut ist, sorgfältig, als ob sie in einem Hause wohnte, glaubt so daran, als ob sie nur eine Seele und ein Herz hätte, und verkündet und überliefert ihre Lehre so einstimmig, als ob sie nur einen Mund besäße. Und wenngleich es auf der Welt verschiedene Sprachen gibt, so ist doch die Kraft der Überlieferung ein und dieselbe. Die in Germanien gegründeten Kirchen glauben und überliefern nicht anders als die in Spanien oder bei den Kelten, die im Orient oder in Ägypten, die in Lybien oder in der Mitte der Welt. So wie Gottes Sonne in der ganzen Welt eine und dieselbe ist, so dringt auch die Botschaft der Wahrheit überall hin und erleuchtet alle Menschen, die zur Erkenntnis der Wahrheit kommen wollen. Der größte Redner unter den Vorstehern der Kirche kann nichts anders verkünden, denn niemand geht über den Meister; und auch der Schwachbegabte wird nichts von der Überlieferung weglassen. Es ist nur ein und derselbe Glaube, ihn kann nicht vermehren, wer viel versteht zu reden, nicht vermindern, wer wenig spricht. (Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses, Gegen die Häresien (BKV) Erstes Buch, 10. Kapitel)

Dieses Bild einer Christenheit, die eins ist, und daher auf der ganzen Welt dieselbe Botschaft und den selben Glauben bewahrt und das selbe aus einem Mund spricht, als wäre sie ein einziger Mensch, ist heute nicht mehr zu sehen. Diese Gemeinde ging heute weitgehend verloren, nachdem ein anderer Geist das Christentum prägt, ein Geist der die Theologie der Praxis vorzieht. Ein Geist, der lieber Zeitgeistlehrer befragt als die alten Lehrer, die noch zu Füßen derer saßen, die zu Jesu Füßen saßen. Ein Geist, der lieber 50, 100 oder maximal 500 Jahre in der Geschichte zurück geht, als bis zum Ursprung vor 2000 Jahren. Und so herrschen heute viele Irrtümer im Christentum, die 50, 100 oder 500 Jahre alt sind und die aber die Apostel weder kannten noch lehrten und schon gar nicht lebten. Das kennzeichnete aber immer schon Irrlehrer aus. Die wahre Gemeinde ist eins mit den Aposteln und deren Schüler, so wie Jesus eins ist mit Seinem Vater. Deswegen können wir uns gar nicht leisten, die Apostel und deren Schüler, das sind die frühen Christen, zu ignorieren.

Damit wir wieder zurückfinden zu den Aposteln, ihren Schülern und ihrer Lehre und Praxis, haben wir hier Biographien aller Aposteln erstellt: Apostel

Und hier einen informativen Überblick über alle Apostel: Apostelliste

Biographien von den Schülern der Apostel findet man hier: Apostolische Väter

Und die Schüler der Schüler der Apostel beschreiben wir hier: Kirchenväter

Sämtliche Beiträge unserer Website beziehen sich daher auf die überlieferte Lehre der Apostel.

Im Überblick

Bibelübersetzungen
Deutsche und Englische Bibeln mit Eckdaten und Beschreibungen

Historische Persönlichkeiten
Biographien und Erklärungen zu Persönlichkeiten rund um die Kirchengeschichte aus und neben der Bibel

Bücher
Biblische und anderen Bücher der Kirchengeschichte

  • A
    • ABP

      Abkürzung von Apostolic Bible Polyglot

    • ANF

      Abkürzung für Ante-Nicene Fathers

    • Ante-Nicene Fathers

      Die frühchristlichen Schriften, die als vornizäische Väter (engl. Ante-Nicene Fathers) bekannt sind, sind die wertvollste Hilfe zum Verständnis des Neuen Testaments in seinem historischen Kontext. 

    • Apokryphen

      Das Wort Apokryphen wurde aus dem griechischen Wort apokryphos (ἀπόκρυφος, G614) abgeleitet, das in der Bibel mehrmals vorkommt.

    • Apologet

      Ein Apologet ist ein Glaubensverteidiger

    • Apostel

      Das Wort Apostel kommt rund 80 mal im Neuen Testament vor und ist somit biblisch .

    • AT

      Abkürzung für A ltes T estament