In der lateinischen Vulgata heißt dieses Buch „Actus Apostolorum“. Davon leitet sich der Name „Acts“ in allen englischen Bibeln ab. Auch in der deutschen BKV wird hin und wieder der Name „Acta“ auf Deutsch verwendet. Es hat sich aber in deutschen Bibeln der Name Apostelgeschichte durchgesetzt, der eine Übersetzung des lateinischen Namens ist.
Auf Griechisch heißt das Buch gemäß den meisten Handschriften ΠΡΑΞΕΙΣ ΑΠΟΣΤΟΛΩΝ (PRAXEIS APOSTOLON). Das heißt auf Deutsch wörtlich übersetzt „Das Geschäft (mit Nebenbedeutung Gelingen) der Apostel“. Das wäre der treffendere Name, weil er der ursprünglichen Bedeutung entspricht und mehr ist, als nur eine Geschichte. Es gibt auch Lehrer, die aus dem Griechischen den Titel „Die Praxis der Apostel“ ableiten. Das klingt dem Griechischen sehr ähnlich und macht auch den eigentlichen Sinn verständlicher. Denn es geht in dem Buch nicht bloß um Geschichte, sondern um die gelebte Lehre der Apostel, also die Praxis oder - um es noch näher am Grundtext auszudrücken: um das Gelingen der Apostel! Genau das ist der springende Punkt: wie gelang den Aposteln die Gründung und Pflege der Gemeinde Christi an allen Orten, wo immer sie wirkten? Davon handelt das Buch und war für die frühen Christen ein Lehrbuch zum Erfolg. Und das könnte und sollte es bis heute für jeden wahren Christ sein.
Der Autor dieses Buches ist der Pauluschüler Lukas, der auch das Lukasevangelium schrieb. Er beginnt das Buch wie ein Journalist, der über Geschehnisse schreibt, die er von Augenzeugen erfahren hat. Genauso legte er auch sein Evangelium an. Doch dann kommt der Wendepunkt in der Apostelgeschichte, wo Lukas plötzlich selbst Augenzeuge ist und aus seiner eigenen Beobachtung berichtet, wie er Paulus begleitet und was er mit ihm erlebt. Man erkennt diesen Wendepunkt sehr schön in Kapitel 20, wo die Erzählung von der dritten Person plötzlich auf uns und wir umschaltet.