• Lehrer: Jesus Christus
  • Bruder von: Petrus
  • Amt: Apostel
  • Wirkungsperiode: 1.Jahrhundert
  • Todesjahr: 60
  • Tod unter: Ägeas (zur Zeit Neros)
  • gestorben in: Patras
  • Tod durch: Kreuzigung (Andreaskreuz)
Apostel Andreas gemalt von Rubens
Apostel Andreas, gemalt von Peter Paul Rubens

Er war der erste Jünger, den Jesus berufen hat, gemeinsam mit seinem Bruder Petrus.

Sein Vater hieß Jona (Mt 16,17). Mit der Berufung des Andreas beginnt Jesus seine Jünger um sich zu sammeln:

Als Jesus aber am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und dessen Bruder Andreas; die warfen das Netz in den See, denn sie waren Fischer. Und er spricht zu ihnen: Folgt mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen! Da verließen sie sogleich die Netze und folgten ihm nach. (Mt 4,18-19)

Vor seiner Berufung als Jünger von Jesus war Andreas ein Jünger von Johannes dem Täufer (Joh 1,40). Er stammt gemeinsam mit seinem Bruder und Philippus aus der Stadt Bethsaida (Joh 1,44), lebte aber mit Petrus und dessen Schwiergermutter in einem Haus in Kapernaum, indem auch Jesus einkehrte (Mk 1,29).

In allen Apostellisten der Bibel wird er stets Andreas genannt, meist mit Hinweis auf Petrus und dem Zusatz „dessen Bruder“. Er war, wie schon oben zitiert, ein Fischer am See Genezareth in Galiläa genauso wie sein Bruder Petrus und die Söhne des Zebedäus Johannes und Jakobus.  Die zwei Brüderpaare waren eng befreundet und hörten von Jesus exklusiv eine Endzeitrede:

Und als er am Ölberg saß, dem Tempel gegenüber, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas für sich allein: Sage uns, wann wird dies geschehen, und was wird das Zeichen sein, wann dies alles vollendet werden soll? (Mk 13,3+4)

Es war Andreas, der den Knaben mit den fünf Broten und zwei Fischen zu Jesus brachte und damit ein berühmtes Wunder Jesu auslöste:

Da sprach einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, zu ihm: Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele? Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich setzen! Es war nämlich viel Gras an dem Ort. Da setzten sich die Männer; es waren etwa 5 000. Und Jesus nahm die Brote, sagte Dank und teilte sie den Jüngern aus, die Jünger aber denen, die sich gesetzt hatten; ebenso auch von den Fischen, so viel sie wollten. Und als sie gesättigt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts verdirbt! Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig geblieben waren, welche gegessen hatten. (Joh 6,8-13)

Er war es auch, der Philippus unterstützte und mit ihm zu Jesus ging:

Es waren aber etliche Griechen unter denen, die hinaufkamen, um während des Festes anzubeten. Diese gingen zu Philippus, der aus Bethsaida in Galiläa war, baten ihn und sprachen: Herr, wir möchten gerne Jesus sehen! Philippus kommt und sagt es dem Andreas, und Andreas und Philippus sagen es wiederum Jesus. (Joh 12,20-22)

Soweit zu den biblischen Erwähnungen. Nach der Himmelfahrt Christi und Pfingsten dürfte Andreas ein sehr reger Apostel gewesen sein, der weit reiste und in vielen Ländern wirkte. Die Liste der Länder, die er laut Legenden aufsuchte, liest sich fast unglaublich: Pontus, Bithynien südlich des Schwarzen Meeres in Kleinasien, Epirus, Kappadokien, Skythien, Thrakien, Makedonien, Achaia, Konstantinopel, Rumänien, Kurdistan, Georgien, Russland und die Donauländer. Er soll in Mirmidonia den gefangenen Apostelbruder Matthäus befreit und dem Geblendeten wieder das Augenlicht gegeben haben:

Da unser Herr gen Himmel war gefahren, teilten die Jünger sich durch die Welt, und kam Sanct Andreas in das Land Scythia und Sanct Matthaeus predigte in dem Lande Murgundia oder Mirmidona. Die Predigt Sanct Matthaeus aber verschmähten die Leute und stachen ihm die Augen aus, warfen ihn gebunden in einen Kerker, und wollten ihn über etliche Tage töten. Unter der Zeit erschien der Engel des Herrn dem Andreas und gebot ihm, daß er nach Murgundia ginge zu Sanct Matthaeus. Sprach Sanct Andreas, er wüßte des Weges nicht.  Da gebot ihm der Engel, daß er an das Gestade des Meeres gehe, und in das erste Schiff steige, das er daselbst finde. Andreas tat, wie ihm der Engel geheißen hatte, und kam unter des Engels Führung bald in die Stadt mit einem glückhaften Wind. Und kam zu dem Kerker, den fand er offen; und sah Sanct Matthaeus, und weinte und betete. Da empfing Matthaeus sein Gesicht wieder, das ihm die Bosheit der Ungläubigen geraubt hatte, und fuhr von dannen und kam gen Antiochia; Andreas aber blieb zu Murgundia. Da ward das Volk zornig, daß ihm Matthaeus entronnen war, und nahmen Andreas und banden ihm seine Hände, und schleiften ihn durch die Stadt, daß sein Blut auf die Erde rann. Da bat er unsern Herrn für sie in seinem Leiden, und bekehrte sie mit diesem Gebet zu Christo. Darnach fuhr er auch gen Antiochia. (Die Legenda Aurea S.12/13)

Viele weitere Wunder, Heilungen und sogar Totenauferweckungen werden ihm zugeschrieben.

Gut überliefert ist sein Martyrium und Tod. Auslöser war Maximilla, die Frau des Statthalters Ägeas, die von Andreas geheilt und zum Christentum bekehrte wurde. Er riet ihr eheliche Enthaltsamkeit. Ihr aufgebrachter Mann ließ sich nicht zum Christentum bekehren sondern ließ stattdessen Andreas geißeln und an ein X-förmiges (später ist es als Andreaskreuz in unseren Sprachschatz übernommen worden) Kreuz binden. Der Apostel soll zwei Tage lang daran gehangen haben, was als besonders grausamer, langsamer Tod galt, und den Vorbeigehenden vom Kreuz herunter gepredigt haben bis er starb. Der Statthalter Ägeas verhöhnte Andreas während der Zeit seines Todeskampfes und soll daraufhin mit Wahnsinn geschlagen und gestorben sein, bevor er sein Haus erreichte. Ein himmlisches Licht soll Andreas verhüllt haben als er starb.