Jesus Christus
Prince of Piece, gemalt von Akiane Kramarik

Mit dem Wort „Weg“ meinte Jesus Seine Lehre. Er ist der Urheber der richtigen Lehre und deswegen war der überwiegende Teil Seiner Wirkenszeit auf Erden der Lehre Seiner Schüler gewidmet (vgl. Wie alt war Jesus bei Seiner Kreuzigung?). Das übersehen leider sehr viele Bibelleser und Menschen, die sich selbst „Christen“ oder „Nachfolger Christi“ nennen: ein Nachfolger braucht immer einen Lehrer, einen Meister, den er leibhaftig vor Augen hat und dem er nachfolgt. Die Apostel hatten das und taten das. So hat Jesus es von Anfang an gemeint, vorgezeigt, vorgelebt und gelehrt. Deswegen berief Er Jünger (Schüler) und sie saßen zu Seinen Füßen (so wurde zu Seiner Zeit unterrichtet) um von Ihm alles zu lernen, in Theorie und Praxis. Das taten sie rund um die Uhr, jeden Tag. Sie lebten mit ihrem Meister und ahmten Ihn nach. Er öffnete ihnen den Verstand für das richtige Schriftverständnis:

Er aber sagte ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht. Da öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verstanden (Lk 24,44-45)

Und am Ende sandte Er sie hinaus in die Welt, damit sie selbst als Lehrer andere unterweisen und zu Jüngern machen würden:

Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen. (So endet das Matthäusevangelium)

Der oft als „Missionsauftrag“ (das Wort kommt in der Bibel nicht vor!) bezeichnete ist in Wahrheit ein Lehrauftrag Christi, kombiniert mit einem Taufauftrag, aufgebaut auf der Proklamation der Allmacht Christi im Himmel und auf Erden. Die Lehre gibt den Weg vor, der zu gehen ist (siehe oben) und so nannten sich die ersten Christen selbst „Anhänger des Weges“ und ihre Lehre „der Weg“, schon lange bevor das Wort „Christen“ überhaupt verwendet wurde:

Saulus aber, der noch Drohung und Mord schnaubte gegen die Jünger des Herrn, ging zum Hohenpriester und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, in der Absicht, wenn er irgendwelche Anhänger des Weges fände, ob Männer oder Frauen, sie gebunden nach Jerusalem zu führen. (Apg 9,1-2)

Und er fing an, öffentlich in der Synagoge aufzutreten. Als nun Aquila und Priscilla ihn hörten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus. (Apg 18,26)

Da aber etliche sich verstockten und sich weigerten zu glauben, sondern den Weg vor der Menge verleumdeten, trennte er sich von ihnen und sonderte die Jünger ab und hielt täglich Lehrgespräche in der Schule eines gewissen Tyrannus. (Apg 19,9)

Aber um jene Zeit entstand ein nicht unbedeutender Aufruhr um des Weges willen. (Apg 19,23)

Das bekenne ich dir aber, dass ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott der Väter auf diese Weise diene, dass ich an alles glaube, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht; und ich habe die Hoffnung zu Gott, auf die auch sie selbst warten, dass es eine künftige Auferstehung der Toten geben wird, sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten. Daher übe ich mich darin, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben gegenüber Gott und den Menschen. (Apg 24,14-16)

Als Felix dies hörte, verwies er sie auf eine spätere Zeit, da er über den Weg recht genau Bescheid wusste, und sprach: Wenn Lysias, der Befehlshaber, herabkommt, will ich eure Sache untersuchen! (Apg 24,22)