• Sollen wir vor den Apokryphen warnen oder vor denen, die vor den Apokryphen warnen?

6. Auf kein einziges der apokryphischen Bücher wird im Neuen Testament jemals Bezug genommen, dagegen aber hunderte Male auf das Alte Testament.

Das ist erstens heuchlerischer Unsinn und zweitens FakeNews, wie man heute sagen würde. Heuchelei, weil man demnach noch viele andere Bücher aus der Bibel werfen müsste. Der heute so beliebte Psalm 23 hätte dann nichts in der Bibel verloren, denn niemand zitierte ihn im Neuen Testament. Er war bei den Autoren des NT offenbar gar nicht beliebt, vielleicht auch gar nicht inspiriert? Hier sieht man, wohin dieser Unsinn führt und welche Heuchelei dahinter steckt. Und FakeNews deswegen, weil sehr wohl auf apokryphische Bücher Bezug genommen wird im Neuen Testament. Es gibt Zitate, aber sie werden nicht erkannt.

Hinter all diesen heuchlerischen Scheinargumenten steckt viel geistliche Gehirnwäsche. Es wurde viel Anstrengung und Zeit aufgebracht bis man die Leute endlich soweit hatte, dass sie das glaubten und auf so einen Unsinn überhaupt einstiegen. Dabei half es, dass man den meisten Menschen ihre Lust am Lesen und Geschichte Lernen abgewöhnen konnte.

Das funktioniert so: Man verstecke gewisse Bücher Schritt für Schritt indem man ihnen einen schlechteren Platz in der Bibel zuweist, am Besten irgendwo im Anhang, den niemand liest, benenne sie dann mit Schimpfworten sie zu diskreditieren, entferne sie schließlich komplett aus den Bibeln mitsamt allen Bezügen auf sie, und lasse das ein paar Jahrhunderte einsickern und wirken. Danach frage man die Leute, ob diese Bücher in die Bibel gehören und dort überhaupt zitiert werden. Jeder normale Bibelleser verneint das nun brav. Ziel erreicht. Um die hartnäckigen Gegenstimmen zu überzeugen, starte man eine aggressive Hetzkampagne, Lügen und Desinformation inklusive. Diese Vorgehensweise ist alt und nicht nur in Sachen „Apokryphen“ überaus erfolgreich.

Hätten wir aber heute die selbe Heilige Schrift wie in den ersten drei Jahrhunderten, wo all die Bücher noch drin wären, und wo die vielen Bezüge und Parallelstellen im Neuen Testament genauso redlich und akkribisch markiert wären wie zu den anderen Büchern des Alten Testaments, dann könnte jeder Bibelleser sehen, dass die Autoren des Neuen Testaments auch auf die sogenannten Apokryphen Bezug nahmen (Wir zeigen die vielen Bezüge aus Platzgründen in eigenen Beiträgen hier: Apokryphen, auf die sich das NT bezieht). Und es würde das Wort „Apokryphen“ gar nicht geben. Denn das wurde ja nur geschaffen als Kampfwort gegen diese Bücher, um sie zu verstecken und loszuwerden.

Aber heute fällt den meisten Bibellesern ja nicht mal mehr auf, dass die „hunderten“ Zitate im Neuen Testament gar nicht auf den Text des Alten Testaments, der in ihren Bibeln ist, Bezug nehmen, sondern auf die Septuaginta, die nicht in ihren Bibeln ist. Da sind wir wieder bei der Unaufmerksamkeit und schlechten Lesefertigkeit der heutigen Leser, die für solche Erkenntnisse gar nicht mehr ausreichen. Wir haben zu diesem Thema ein eigenes Kapitel auf unserer Website eingerichtet, wo wir laufend neue Beiträge verfassen, die genau auf diese Diskrepanz hinweisen und sie aufzeigen: Septuaginta versus Masoretentext.