• Und warum die meisten sich in dieser Frage irren
Christus am Kreuz, gemalt von Tizian
Christus am Kreuz, gemalt von Tizian

Der Teufel ist also - wie bereits erwähnt - rechtmäßiger Eigentümer aller Sünder, sie gehören ihm, ganz legal und ewig! Auch Gott sieht das so. Gott hat also nur die eine gerechte Möglichkeit, nämlich einen Lösepreis auszuhandeln, diesen zu bezahlen, und dadurch die Sklaven für sich zu kaufen. Genau das ist der Plan Gottes. Und genau das hat Gott für uns alle schon beim Exodus angedeutet. Und auch der Preis war derselbe. Erinnern wir uns, wann der Pharao dann doch seine Meinung änderte und einwilligte, das Volk losziehen zulassen? Erst als Blut floss! Damit hat uns Gott schon Jahrtausende vor dem wahren Ostern gezeigt, welchen Preis Er ausgehandelt hatte mit dem Teufel: Blut. Und nicht nur irgendein Blut, sondern das des einzigen Sohnes Gottes! Der Teufel verlangt von Gott das teuerste, liebste und beste was Gott hatte: das Leben Seines Sohnes. Es war weder die Idee noch der Wunsch Gottes, sondern des Teufels, dass Jesus sterben musste. Aber Gott hat das schon Jahrtausende vorher mit dem Exodus und dem Passalamm den Menschen erklärt und angedeutet, weil Er in seiner Allwissenheit das alles schon wusste und einplante.

C.S. Lewis hat das übrigens vollkommen richtig verstanden und in seinen „Chroniken von Narnia“ verarbeitet. Die Verfilmung von Walt Disney mit dem Titel „Der König von Narnia“ ist mir hier eine Empfehlung wert, speziell wegen der Szene wo der Löwe Aslan in dem Zelt mit der weißen Hexe um den Preis für den Verräter Edmund verhandelt. Edmund wurde durch seinen Verrat rechtmäßig Eigentum der bösen Hexe, die seinen Tod forderte. Die böse Hexe steht für den Teufel. Der Löwe für Jesus Christus. Der Preis wird zuerst geheim gehalten, bis der Löwe ihn bezahlt: er geht freiwillig wie ein Schaf zur Schlachtung und opfert sich. Sein Leben für das des Jungen. Seht euch den Film an, wenn ihr einen Osterfilm der phantastischen Art sehen wollt, denn C.S. Lewis kleidet das Evangelium von Jesus Christus in eine phantastische Welt. Aber in eine Geschichte mit großem Tiefgang.

Genauso freiwillig wie eben erwähnter Aslan ist auch Jesus Christus wehrlos und stumm wie ein Schaf zur Schlachtung gegangen, um sich dort töten zu lassen. Genauso war es vorhergesagt:

Und er öffnet nicht den Mund, weil er misshandelt worden ist. Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer stumm ist, so öffnet er seinen Mund nicht. (Jes 53,7, LXX Deutsch)

Und so drückte es Jesus selbst aus:

Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wieder nehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich lasse es von mir aus. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen. (Joh 10,17+18)

Hier sehen wir den wahren Grund an dem sich der Vater im Himmel freut. Er freut sich nicht - wie leider viele glauben - daran wie brutal Jesus gefoltert wird, sondern daran, dass Jesus sich freiwillig als Opfer hingibt. Denn nur so konnte Gott die Menschen loskaufen und erlösen. Gott hätte Seinen Sohn nie dazu gezwungen, weil Er Ihn liebt, aber weil der Sohn es freiwillig tut, ist es dem Vater eine Freude. Und so bezahlte Jesus den Lösepreis, den der Teufel festlegte:

Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. (Mk 10,45)

Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gegeben hat. Das ist das Zeugnis zur rechten Zeit (1.Tim 2,6)

Jesus hat mit seinem Blut den Lösepreis für alle Sklaven des Teufels bezahlt, um sie freizukaufen und danach freizulassen. Das steht an vielen Stellen in der Bibel. Hier ein paar davon:

Und sie sangen ein neues Lied, indem sie sprachen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast uns für Gott erkauft mit deinem Blut aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast uns zu Königen und Priestern gemacht für unseren Gott, und wir werden herrschen auf Erden. (Offb 5,9)

Denn der im Herrn berufene Sklave ist ein Freigelassener des Herrn; ebenso ist auch der berufene Freie ein Sklave des Christus. Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht Knechte der Menschen! (1.Kor 7,22+23)

Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen. (2.Petr 2,1)

Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören! (1.Kor 6,19+20)

Hier lesen wir bereits, dass die Erlösten aufpassen müssen, damit sie nicht erneut Sklaven des Teufels werden, aber das ist ein anderes Thema, das an anderer Stelle extra behandelt wird. Es würde hier den Rahmen sprengen. Hier geht es nur darum, warum dieser grausame Tod und die davor so demütigenden Verspottungen und Folter sein mussten? Hätte nicht ein schneller, schmerzloser Tod gereicht, wenn es nur um das Blut Jesu gegangen wäre? Nicht vergessen: der Verkäufer, in dem Fall der Teufel, musste zufriedengestellt werden, sonst wäre der Deal geplatzt.