Fazit
Jakob war kein falscher Prophet, aber er wurde gefälscht.
Es gab für die ungläubigen Juden ab dem 2. Jh. n .Chr. einige Gründe, warum sie die frühchristliche Auslegung der zwölf Stämme Israels verhindern wollten. Jesus Christus darf nicht eindeutig als der verheißene Messias bewiesen werden können. Stattdessen brauchten sie eine verlässliche Textversion, die in Zukunft einen anderen als ihren wahren Messias beweisen wird und die rechtfertigt, dass sie Jesus von Nazareth als Gotteslästerer und falschen Messias hinrichteten.
So schrieben die Masoreten ab dem 6. Jh. n. Chr. ihren Masoretentext. Und dafür nahmen sie offenbar Widersprüche und historische Falschinformationen in Kauf. Wie jene in Genesis 49,28, wo aus den zwölf Söhnen Jakobs subtil die zwölf Stämme Israels gemacht wurden, damit die frühchristlichen Deutungen von Levi, Dan, Ephraim und Manasse nicht mehr möglich sind. Die Juden konnten dann sagen, dass die Lehre und Listen der frühen Christen, etwa die der zwölf Stämme in der Offenbarung des Johannes, falsch sind, und dass nur sie, die Juden, den zuverlässigen Text des Alten Testaments hätten. Das behaupten die Juden bis heute.
Leider folgen heute auch die meisten Christen dem Masoretentext und halten ihn für zuverlässiger als die Septuaginta. Und so glauben sie, dass die zwölf Söhne Jakobs gleichzeitig die zwölf Stämme Israels sind. Doch das waren sie noch nie und werden sie auch nie sein. Um das zu erkennen, braucht man die Septuaginta und die frühchristlichen Textzeugen.
Die richtige Beurteilung von Christus und den zwölf Stämmen Israels wird noch eine entscheidende Rolle in der Zukunft spielen. Nämlich dann, wenn es darum gehen wird, den Christus vom Antichristus zu unterscheiden. Den einen wird man an der Erfüllung der Worte aus der Septuaginta erkennen, so wie das bereits Seine Jünger von Anfang an taten. Der andere wird sich auf die Erfüllung des Wortlautes des Masoretentextes berufen können, so wie das heute schon seine Jünger tun.