Die Personalunion des Wortes und Schwertes Gottes ist keine neue Einsicht des Neuen Testaments, sondern wurde in einem apokryphen Buch offenbart.

Der Apostel und Evangelist Johannes begann sein Evangelium mit dem Zeugnis, dass Gott die Welt durch Das Wort schuf und das Wort selbst Gott sei. Das entnahm Johannes dem Buch Weisheit, wie wir bereits in dem anderen Beitrag zeigten. Seit Johannes weiß jeder Christ, dass Jesus Christus das Wort ist. Doch es gibt noch einen anderen göttlichen Zusammenhang mit dem Wort Gottes, den uns Johannes verrät, und der aber ebenfalls bereits im Buch Weisheit angekündigt wird:

Weish 18,14-15 Offb 19,11-15
Als tiefes Schweigen das All umfing / und die Nacht in ihrem Lauf bis zur Mitte gelangt war, da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel, vom königlichen Thron herab / als harter Krieger mitten in das Land des Verderbens. Es trug als scharfes Schwert deinen unerbittlichen Befehl, / trat hin und erfüllte alles mit Tod; / es berührte den Himmel und stand auf der Erde. Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er. Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Und er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: »Das Wort Gottes«. Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden, und sie waren bekleidet mit weißer und reiner Leinwand. Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er die Heidenvölker mit ihm schlage, und er wird sie mit eisernem Stab weiden; und er tritt die Weinkelter des Grimmes und des Zornes Gottes, des Allmächtigen.
Einheitsübersetzung 2016 Schlachter 2000

Die Ähnlichkeit zwischen manchen apokryphen Büchern und der Offenbarung des Johannes ist verblüffend, wird aber von allen übersehen, die die Apokryphen nicht kennen. So auch in diesem Fall.  

Die Hintergrundgeschichte

Sieht man sich an, was das Buch Weisheit über das Wort Gottes voraussagt, wie es Seinen königlichen Thron im Himmel verlassen und herab auf die Erde kommen und das Schwert führen wird um Gottes Befehl auszuführen, dann ist die Offenbarung des Johannes dafür nichts anderes als die Bestätigung und Erfüllung! Auch dass beide Bücher in der Vergangenheitsform schreiben obwohl sie eine Zukunftsvision wiedergeben, ist eine typische Übereinstimmung und zeigt den gleichen Geist dahinter. Das Buch Weisheit prophezeit den kommenden Christus (Messias) und verrät, dass Er das Wort Gottes ist und das Schwert zum Gericht führen wird. Kein anderes Buch im Alten Testament spricht das so deutlich aus. Johannes geht mehr ins Detail, aber sonst ist es exakt die selbe Botschaft und Wahrheit. Der König kommt selbst vom Himmel herab und sorgt für Gerechtigkeit und beginnt seine Herrschaft auf der Erde. Und das Wort Gottes führt das Schwert oder besser gesagt, ist das Schwert! Darüber lehrte auch Paulus:

Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens. Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern alles ist enthüllt und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben. (Hebräer 4,12-13 SCH2000)

Wieder einmal bestätigt ein Buch der Schrift das andere - und das obwohl sie ein paar Jahrhunderte auseinander liegen. Der Heilige Geist widerspricht sich nie, sondern bestätigt und konkretisiert, was er zuvor offenbarte. Und deswegen sagte Jesus über sich selbst:

Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert!
Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Feinde des Menschen werden seine eigenen Hausgenossen sein.
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert.
Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden! (Matthäus 10,34-39)

Leider wurden Aussagen wie diese oft und gerne falsch verstanden und missbraucht von den Menschen, die sich selbst mit dem Herrn verwechselten und dann so taten, als seien sie das Schwert oder sollten sie das Schwert führen für Jesus. Doch dazu ermächtigte Christus niemand und schon gar nicht rief Er je dazu auf. Und auch in dieser Frage sind die frühen Christen ein strahlendes Zeugnis der gesunden Lehre und des wahren Christus. Denn sie lehnten den Dienst mit dem Schwert kategorisch ab und ließen sich lieber töten als dass sie andere töteten, ganz im Gegensatz zu der Institution Kirche ab Kaiser Konstantin. Aber das ist eine andere Geschichte.