Das alte Lied vom alten Testament
„Aber halt!“, werden jetzt viele einwenden, „das sind ja alles Beispiele aus dem Alten Testament! Das waren alles keine Christen. Wir wollten uns doch Christen ansehen!“ Das stimmt wohl. Wobei diese Entgegnungen bei näherer Betrachtung in die Luft schießen:
Erstens werden alle die bisher genannten Personen auch im Neuen Testament zitiert und angeführt, als Vorbilder und Lehrbeispiele:
Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, dass wir einander lieben sollen; nicht wie Kain, der aus dem Bösen war und seinen Bruder erschlug. Und warum erschlug er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht. (1.Joh 3,11+12)
Der Apostel Johannes berichtet also auch nur Negatives über Kain und stellt ihn als böses, abschreckendes Beispiel hin. Er bemüht sich gar nicht, irgendetwas positives über Kain zu sagen: Kain war aus dem Bösen und seine Werke waren böse. Sein Bruder Abel wird aber als gerecht und somit gut beurteilt, ebenfalls nur aufgrund seiner Werke.
Zweitens gab es zur Zeit Jesu noch gar kein „Neues Testament“. Die Heilige Schrift von Jesus und seinen Aposteln und der ersten Gemeinden war das, was heute „das Alte Testament“ genannt wird (genau genommen war die Heilige Schrift der Apostel weitaus umfangreicher, aber das ist ein anderes Thema)! Das übersehen heute leider sehr viele Bibelausleger. Dass nämlich mit den „Schriften“, von denen der Herr Jesus und seine Apostel sprachen (etwa in 2.Tim 3,16.), immer jene gemeint sind, die wir heute „Altes Testament“ nennen. Diese Schriften durchforschten sie, daraus zitierten und predigten sie, diese Schriften dienten ihnen als Vorbild und Lehre.
Drittens haben wir Gott selbst erlebt als Vorbild. Es ist egal, ob wir Gott im Alten oder im Neuen Testament ansehen, denn Gott ändert sich nicht. Das ist sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament verewigt worden:
Denn ich, der HERR, verändere mich nicht (Mal 3,6)
Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel. (Jak 1,17)