Noah wird heute, wie schon eingangs erwähnt, oft und gerne in sozialen Medien als „der erste Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet. Natürlich nur von jenen, die damit sagen wollen, dass der Begriff „Verschwörungstheoretiker“ von der verblendeten Mehrheit benützt wird, um in ihrer Verblendung die einzigen Menschen zu ignorieren, die ihnen helfen könnten. Dazu benützen sie die bekannte biblische Geschichte von Noah (nachzulesen in Genesis Kapitel 7 bis 9). Aber passt sie?
Ging Noah durch die Welt um den Weltuntergang zu predigen und die Menschen davor zu warnen? Ging er auf die Straßen und Märkte und rief die Menschen zur Buße und verkündete er die große Flut? Versuchte Noah auch nur einen weiteren Menschen außer seiner Frau, seinen Söhnen und deren Frauen zu retten? Hatte Gott überhaupt dem Noah den Auftrag gegeben, die Menschen vor einer Verschwörung zu warnen? Mir fällt auf, dass davon kein Wort in der Bibel steht. Und das ist kein Zufall. Die Heilige Schrift vergisst weder die Pointe einer Geschichte noch verschweigt sie uns das Wichtigste. Heute hingegen scheinen viele Menschen das zu glauben, denn sie ergänzen biblische Geschichten um „wichtige“ Aspekte oder Botschaften, die gar nicht in der Schrift stehen.
Petrus nennt Noah zwar einen Prediger der Gerechtigkeit (2.Petr 2,5) und Paulus lehrt, dass Noah durch seinen Glauben die Welt verurteilte (Hebr 11,7), also wären die Menschen sicherlich besser beraten gewesen, wenn sie auf Noah gehört und sich ein Beispiel an ihm genommen hätten, anstatt ihn zu ignorieren, aber das macht ihn noch nicht zu einem „Verschwörungstheoretiker“, denn es fehlt die Verschwörung! Noah wusste von keiner Verschwörung und deckte auch keine auf. Alles was er tat, war, dass er ein gerechtes Leben lebte vor Gott, er war darin sogar perfekt, wie uns die Schrift berichtet, und dass Gott ihn deswegen in Seine Pläne einweihte um ihn als einzigen mit seiner Familie vor der tödlichen Flut zu retten. Die Sintflut war aber keine menschliche Verschwörung, weder in Theorie noch Praxis, sondern ein göttliches Strafgericht. Der Unterschied sollte schon verstanden werden.
Ein Strafgericht Gottes kann niemand verhindern, eine Verschwörung jedoch schon. Eine Verschwörung findet immer heimlich statt und gelingt nur, solange sie unentdeckt bleibt. Gottes Strafgerichte kündigt Gott aber immer im Vorhinein öffentlich an, sie sind nicht geheim, und sie finden auch für alle sichtbar statt, und niemand kann etwas dagegen tun. Das einzige, was vor dem Strafgericht Gottes rettet, ist Gottesfurcht und der daraus folgende Glaubensgehorsam. Aber das rettet immer nur einzelne Menschen, nämlich jene, die Buße tun, nie die gesamte Menschheit. Gegen Gott kommt niemand an, gegen Verschwörer jedoch schon. Gott ist nie ein Verschwörer, sondern Er deckt Verschwörungen auf.