Jakobus hatte diese Weisheit nicht erfunden sondern aus einem apokryphen Buch übernommen!
Der Herrnbruder Jakobus schrieb das erste schriftliche Werk des Christentums und lehrte darin praktische Weisheiten und Wahrheiten Gottes als Grundlagen des christlichen Lebens. Einige davon stammen aus den Apokryphen, so wie diese hier:
Sir 5,11 | Jak 1,19 |
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Sei schnell bereit zum Hören, aber langsam laß die Antwort hören. | Wisset, meine geliebten Brüder: es sei [aber] jeder Mensch schnell (bereit) zum Hören, langsam zum Reden und langsam zum Zorn; |
Menge Bibel | Menge Bibel |
Diese Weisheit lehrte bereits Jesus Sirach. Jakobus gab sie praktisch wörtlich wieder, begründete sie und vertiefte sie in Wort und Tat, denn er war darin selbst ein glänzendes Vorbild, was ihm auch den Beinamen „der Gerechte“ einbrachte.
Die Hintergrundgeschichte
Der Jakobusbrief diente der Urgemeinde und den ersten Christen als schriftlicher Beleg der Lehre der Apostel. Und das viele Jahre lang bis schließlich die ersten Evangelien geschrieben wurden. Er war quasi der Goldstandard von Anfang an und wurde später vom Matthäusevangelium abgelöst, das dann das meist zitierte Buch des Neuen Testamentes in den ersten drei Jahrhunderten werden sollte. Beide Bücher konzentrieren sich auf die Werke und den richtigen Umgang der Christen untereinander und mit der Welt. Und beide Bücher zitieren apokryphe Bücher, die einen hohen sozialen und moralischen Anspruch stellen an die echten Kinder Gottes. Betont werden Gottesfurcht und die daraus resultierende Weisheit und Gerechtigkeit, Vernunft, Selbstbeherrschung, Freigiebigkeit, Selbstlosigkeit, Bruderliebe, Nächstenliebe, der richtige Umgang mit Versuchung und natürlich das Unterlassen jeder Sünde. Und dass es bei all dem nicht bei schönen Worten bleiben darf, sondern Taten folgen müssen.
Und so setzt Jakobus seinen Satz von oben folgendermaßen fort:
20 denn der Zorn des Menschen tut nichts, was vor Gott recht ist.
21 Darum legt alle Unsauberkeit und den letzten Rest der Bosheit ab, und nehmt mit Sanftmut das euch eingepflanzte Wort an, das eure Seelen zu retten vermag.
22 Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, sonst betrügt ihr euch selbst.
23 Denn wer nur ein Hörer des Wortes ist, aber kein Täter, der gleicht einem Menschen, der sein leibliches Gesicht im Spiegel beschaut;
24 denn nachdem er sich beschaut hat und weggegangen ist, vergißt er alsbald, wie er ausgesehen hat.
25 Wer dagegen in das vollkommene Gesetz der Freiheit hineingeschaut hat und bei ihm verbleibt, indem er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein wirklicher Täter ist, der wird in seinem Tun selig sein.
26 Wenn jemand Gott zu dienen meint und dabei seine Zunge nicht im Zaume hält, vielmehr sein Herzt [sich selbst] betrügt, dessen Gottesdienst [Frömmigkeit] ist nichtig.
27 Ein reiner und fleckenloser Gottesdienst vor Gott dem Vater besteht darin, daß man Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besucht und sich selbst von der Welt unbefleckt erhält. (Jakobus 1,20-27 MENGE)