Jesus hat sich nicht alle Gleichnisse ausgedacht, sondern auch mal nur die Apokryphen zitiert.
Als Jesus das Gleichnis vom reichen Narren erzählte um gegen die Habgier zu predigen, bediente Er sich der Weisheitssammlug von Jesus Sirach.
Sir 11,18-19 | Lk 12,15-20 |
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(Es gibt einen), der reich ist durch seine Umtriebigkeit und Habgier, und dies (ist) der Anteil an seinem Lohn: Eben noch sagte er: »Ich habe Ruhe gefunden, und jetzt will ich von meinen Gütern essen«, und er weiß nicht, wie viel Zeit vergehen wird, und er wird diese (Güter) anderen hinterlassen und sterben. | Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat. Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Land hatte gut getragen. Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Güter und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Und wem wird dann gehören, was du bereitet hast? |
Septuaginta Deutsch | Lutherbibel 2017 |
Die Ähnlichkeit ist frappant, ja schon teilweise wortwörtlich:
- Exakt der selbe Irrtum eines Menschen, der reich ist und den die Habgier treibt.
- Er wiegt sich wegen seines Besitzes in falsche Sicherheit, sodass er glaubt, er hätte nun Ruhe und könne von seinen Gütern essen.
- Aber er weiß nicht, wie viel Zeit er noch hat und dass er demnächst sterben wird.
- Seine Güter wird jemand anderer bekommen.
Ein und derselbe Aufbau, ein und dieselbe Lehre, die Jesus Sirach lehrte und die Jesus Christus zwei Jahrhunderte später wiederholte. Und beide stimmen darin überein, dass niemand weise ist sondern ein Narr, der so denkt und handelt. Und doch ticken immer noch viele Menschen so und halten sich dabei für klug. Und es werden täglich mehr.
Vieles, was Jesus Christus lehrte, war nicht neu. Auch nicht die Gleichnisse und deren Moral von der Geschichte. Besonders gerne bediente sich Jesus in seinen Predigten des Weisheitsbuches Jesus Sirach, das bis heute eine tiefe Quelle der Weisheit und Erkenntnis ist, und das die Juden bereits Jahrhunderte vorher auf die Lehren Christi vorbereitete.
Traurig, wie wenige es bis heute verstehen wollen und sich immer noch wie jener Narr ihr ganzes Leben lang verhalten und nach falschen Sicherheiten suchen und sich umtriebig Reichtum anhäufen und von Habgier treiben lassen.
Ebenso traurig, wie wenige Christen Jesus Sirach kennen und sich nicht mal durch ihren Herrn Jesus Christus zu diesem heiligen Buch führen lassen. Würde dasselbe bei Konfuzius oder Platon stehen, hieße es aber sicher, Jesus hätte sich von denen inspirieren lassen oder sogar von ihnen abgekupfert. Das ist am Traurigsten.