Nasiräer heutzutage?
Es gibt auch heutzutage immer wieder Menschen, die sich Gott weihen oder als Gottgeweihte fühlen oder gar bezeichnen. An Gottes Gesetz des Nasiräers halten sie sich aber nicht und deswegen verdienen sie die Bezeichnung Nasiräer oder Gottgeweihter eigentlich nicht. Denn was Gott definiert hat, muss auch dem entsprechen. Es ist ja in Wahrheit auch gar nicht mehr möglich ein Nasiräergelübde so zu halten wie im Gesetz Moses geschrieben steht, weil der Tempel in Jerusalem längst nicht mehr steht und somit können die erforderlichen Opfer nicht mehr gebracht werden. Mit einer einzigen Ausnahme: ein lebenslanges Gelübde ist immer möglich, denn die Opfer sind ja nur bei der Beendigung vorgeschrieben, nicht beim Start.
Namentlich ist uns aber niemand bekannt, der solch ein Gelübde abgelegt hätte nach dem Tod der Apostel, und es dem Gesetz entsprechend befolgt(e).
Die Rastafari-Bewegung, die in dem Zusammenhang gern genannt wird, kann man nicht als Gottgeweihte anerkennen, weil sie einen falschen Christus anbeten, nämlich Haile Selassie, und damit Gotteslästerung begehen. Wer einen falschen Gott anbetet, ist das Gegenteil von einem Heiligen, nämlich ein Diener des Teufels, und kann kein Gottgeweihter sein. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat (Johannes 5,23).
Auch kann man die Klosterbrüder und -schwestern, Priester, Mönche, Bischöfe, Kardinäle udgl. diverser Großkirchen nicht als Nasiräer sehen. Sie mögen vielleicht irgendwelche Gelübde ablegen und sich auf ihre Weise „Gott weihen“, halten aber nicht die Gesetze Gottes für Gottgeweihte, sondern brechen ganz im Gegenteil jedes einzelne davon praktisch täglich: sie schneiden sich die Haare, rasieren sich den Bart, trinken (Mess)Wein, salben Tote und nehmen an Begräbnissen teil oder leiten sie sogar.
Wenn unsere Leser aber jemand wissen, der wirklich ein Gelübde im Sinne des Gesetzes des Nasiräers lebt(e), mögen sie ihn uns nennen, und wir werden gerne darüber berichten.