• Kurzname: Klemens
  • Auch bekannt als: Clemens von Rom
  • Lehrer: Paulus, Petrus
  • Amt: 3.Bischof von Rom
  • Wirkungsperiode: 1.Jahrhundert
  • Geburtsjahr: 35
  • Todesjahr: 99
  • gestorben in: Rom
  • Bücher: 1.Klemensbrief
Klemens von Rom

Der Schüler mehrerer Apostel wird in der Bibel erwähnt und hat einen oder zwei Briefe geschrieben.

Paulus erwähnt seinen Mitarbeiter Klemens im Philipperbrief (4,3):

Und ich bitte auch dich, mein treuer Mitknecht, nimm dich ihrer an, die mit mir gekämpft haben für das Evangelium, samt Clemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen im Buch des Lebens sind.

Damit ist das biblische Zeugnis auch schon wieder ausgeschöpft. Lasst euch übrigens bitte nicht von der Schreibweise „Clemens“ irritieren. Es gab unter den frühen Christen zwei verschiedene Clemens, nämlich Klemens von Rom und Clemens von Alexandria, die in alten Schriftgen beide mit C geschrieben werden. Um sie nicht zu verwechseln, hat sich später eingebürgert, dass man den römischen mit K schreibt und den alexandrinischen mit C. Aber das praktizieren (oder wissen) heute nicht alle Lehrer und so herrscht auch heute eine Mischung, die dann nochmal größer wird, wenn man den Clemens von Rom mit C, aber seine Klemensbriefe mit K schreibt, was auch vorkommt.

Aus anderen Quellen wissen wir aber über Klemens doch einiges, war er immerhin von Petrus höchstpersönlich als Bischof von Rom eingesetzt worden, wie zum Beispiel Tertullian bezeugt:

Denn das ist die Weise, wie die apostolischen Kirchen ihren Ursprung nachweisen; wie z. B. die Kirche von Smyrna berichtet, daß ihr Polykarp von Johannes aufgestellt, die römische ebenso, daß ihr Clemens von Petrus ordiniert worden sei. In entsprechender Weise geben natürlich auch die übrigen Kirchen die Männer an, welche von den Aposteln zum Bischoftum bestellt, ihnen zu Überleitern des apostolischen Samens dienten. Die Häretiker sollten sich doch auch etwas der Art aussinnen! (Tertullian (160-220) De praescriptione haereticorum Die Prozeßeinreden gegen die Häretiker (BKV), 32. Kap.)

Allerdings war Klemens nicht unmittelbarer Nachfolger von Petrus, sondern nach Anenkletus an dritter Stelle. Irenäus berichtet, dass Klemens dritter Bischof von Rom war:

Nach ihm erhält an dritter Stelle den Episkopat Klemens, der die Apostel noch sah und mit ihnen verkehrte. Er vernahm also noch mit eignen Ohren ihre Predigt und Lehre, wie überhaupt damals noch viele lebten, die von den Aposteln unterrichtet waren. Als unter seiner Regierung ein nicht unbedeutender Zwist unter den Brüdern in Korinth ausbrach, da sandte die römische Kirche ein ganz nachdrückliches Schreiben an die Korinther, riet ihnen eindringlich zum Frieden und frischte ihren Glauben auf und verkündete die Tradition, die sie unlängst von den Aposteln empfangen hatte. (Irenäus († um 200) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV), Drittes Buch, 3. Kapitel: Was wahre Tradition ist, 3)

Dieses erwähnte Schreiben an die Korinther ist der sogenannte 1.Klemensbrief, der von Klemens verfasst wurde und unübersehbar im Geiste seines Lehrers Paulus gehalten war. Es kursiert in der Bibliothek der Kirchenväter auch noch ein 2.Klemensbrief, der aber eher unecht ist. Er wurde lange nach dem Tod von Klemens von einem unbekannten Autor geschrieben, vermutlich von einem Schüler des Klemens. Andere meinen, er sei wirklich von Klemens geschrieben worden.

Eusebius von Cäseräa schreibt bereits im 4.Jahrhundert über den angeblichen zweiten Brief:

„Man muss wissen, dass auch ein zweiter Brief des Klemens vorhanden sein soll; aber wir haben von diesem keine so genaue Kenntnis wie von dem ersten, weil wir nicht einmal wissen, ob die Alten ihn benützt haben.“ (Eusebius von Cäsarea († um 340) Historia Ecclesiastica Kirchengeschichte (BKV), Drittes Buch, 38.Kap Der Brief des Klemens und die fälschlich ihm zugewiesenen Schriften.)

Mit „den Alten“ meinte Eusebius frühchristliche Lehrer, wie zum Beispiel den anderen Clemens, den wir schon weiter oben erwähnten als es um die Schreibweise des Namens ging, und zwar Clemens von Alexandria, der schrieb:

„Mag“ daher ein solcher „gläubig sein, mag er fähig sein, Erkenntnis auszusprechen, mag er weise sein in Unterscheidung von Reden, mag er gewaltig in Werken, mag er heilig sein; denn um so demütiger muß er sein, je größer er zu sein scheint“, sagt Clemens in dem Brief an die Korinther. (Clemens von Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV), Sechstes Buch, VIII. Kapitel)

Clemens von Alexandria lebte etwas später als der Klemens von Rom und zitierte dessen Brief an die Korinther. Aber er sagt nicht, es sei der „erste Brief an die Korinther“ so als gäbe es einen zweiten, sondern spricht von „dem Brief an die Korinther“. Daraus kann man mit Recht schließen, dass Clemens von Alexandria zu seiner Zeit nur einen Klemensbrief an die Korinther kannte, und er zweite wohl später geschrieben wurde. Auch Irenäus erwähnt, wie oben gezeigt, nur einen Klemensbrief.

Diese Zweifel und die Ablehnung der Echtheit durch die Alten bestehen ganz zu Recht, und zwar aus folgenden Gründen: Der Bischof Dionysius von Korinth kennt in seinem Antwortschreiben an Papst Soter (165-174) ums Jahr 170 nur einen Klemensbrief; bei der Wertschätzung dieses Briefes in der korinthischen Gemeinde, die sich in dem Vorlesen des Briefes bei Gottesdiensten bekundete, ist es unerklärlich, dass ein zweiter Brief des gleichen Autors, und zwar ausgesprochen homiletischen Charakters dieser Ehre nicht für würdig erachtet worden und schon nach einem starken halben Jahrhundert der Vergessenheit überantwortet gewesen wäre. Die Homilie kennt den Gnostizismus schon, kann also der Zeit nach nicht leicht von Klemens von Rom herstammen, unterscheidet sich in sprachlicher Hinsicht vom echten 1.Klemensbrief und ist endlich nicht in Rom abgefasst, sondern in Korinth entstanden. (Text leicht gekürzt aus der BKV, Einleitung zum sogenannten zweiten Briefe des Klemens an die Korinther)

Auch weiß Eusebius von Cäseräa über das Bischofsamt von Klemens in Rom zu berichten:

Im zwölften Jahre der Regierung des gleichen Kaisers (gemeint ist Domitian) folgte auf Anenkletus, welcher zwölf Jahre Bischof der römischen Kirche gewesen war, Klemens, den der Apostel in seinem Briefe an die Philipper als seinen Mitarbeiter bezeichnete, da er sagt: „mit Klemens und meinen übrigen Mitarbeitern, deren Namen im Buche des Lebens stehen“. (Eusebius von Cäsarea († um 340) Historia Ecclesiastica Kirchengeschichte (BKV), Drittes Buch, 15.Kap)

Im dritten Jahre der Regierung des oben erwähnten Kaisers (gemeint ist Trajan) starb von den römischen Bischöfen Klemens und überließ das Hirtenamt dem Evaristus. Klemens hatte im ganzen neun Jahre der Lehre des göttlichen Wortes vorgestanden. (Eusebius von Cäsarea († um 340) Historia Ecclesiastica Kirchengeschichte (BKV), Drittes Buch, Kap 34)

Dass Klemens auch der Übersetzer vom Hebräerbrief sein dürfte, erläutert uns ebenfalls Eusebius:

Denkmäler von Klemens in dem allgemein anerkannten Briefe, den er von der römischen Kirche aus an die Kirche in Korinth geschrieben hatte. In diesem Briefe führt Klemens zahlreiche Gedanken und selbst wörtliche Zitate aus dem Hebräerbriefe an, wodurch er deutlich beweist, daß diese Schrift nicht erst neueren Datums war, und begreiflicherweise zu der Meinung Anlaß gab, der Hebräerbrief gehörte zu den Schriften des Apostels. Man behauptet nämlich, Paulus habe in seiner Muttersprache an die Hebräer geschrieben, und die Übersetzung dieser Schrift habe entweder der Evangelist Lukas oder der erwähnte Klemens besorgt. Letztere Annahme dürfte die wahrscheinlichere sein wegen der Ähnlichkeit des Stiles im Klemens- und Hebräerbrief und wegen der Verwandtschaft der Gedanken in beiden Schriften. (Eusebius von Cäsarea († um 340) Historia Ecclesiastica Kirchengeschichte (BKV), Drittes Buch, 38. Kap. Der Brief des Klemens und die fälschlich ihm zugewiesenen Schriften.)

Dass Klemens einen Märtyertod erlitten hat, darüber berichten die ältesten und besten Zeugen nichts. Erst die spätere Kirche ab Rufin, Gregor von Tours, und vor allem den unechten, mit Dichtung und Legende überreich geschmückten Märtyrerakten erzählt von einem angeblich unter Trajan erfolgten Märtyrertod Klemens.