Auch bekannt als „Erster Brief des Klemens an die Korinther“. Obwohl Klemens von Rom nicht selbst als Autor in dem Brief genannt wird, ist klar, dass er der Verfasser ist, denn der Brief wurde zu Zeit als er Bischof von Rom war von der römischen Kirche an die Kirche in Korinth geschrieben. Vergleicht man den Klemensbrief mit den beiden Briefen von Paulus an die Korinther, fallen große Parallelen in Inhalt, Stil und Zielsetzung auf. Klemens tritt in die Fußstapfen seines Lehrers und muss wieder einmal einen Streit in Korinth schlichten und die Korinther zurechtweisen und unterweisen.
Die Echtheit des 1. Klemensbrief ist gut belegt, etwa durch Eusebius von Cäseräa:
So besitzen wir z. B. Denkmäler von Ignatius in den Briefen, die wir aufgezählt haben, Denkmäler von Klemens in dem allgemein anerkannten Briefe, den er von der römischen Kirche aus an die Kirche in Korinth geschrieben hatte. In diesem Briefe führt Klemens zahlreiche Gedanken und selbst wörtliche Zitate aus dem Hebräerbriefe an, wodurch er deutlich beweist, daß diese Schrift nicht erst neueren Datums war, und begreiflicherweise zu der Meinung Anlaß gab, der Hebräerbrief gehörte zu den Schriften des Apostels. Man behauptet nämlich, Paulus habe in seiner Muttersprache an die Hebräer geschrieben, und die Übersetzung dieser Schrift habe entweder der Evangelist Lukas oder der erwähnte Klemens besorgt. Letztere Annahme dürfte die wahrscheinlichere sein wegen der Ähnlichkeit des Stiles im Klemens- und Hebräerbrief und wegen der Verwandtschaft der Gedanken in beiden Schriften. Bemerkenswert ist, daß man auch noch von einem zweiten Klemensbriefe spricht. Doch wissen wir, daß er nicht gleich dem ersten Klemensbriefe anerkannt wird; denn wie uns bekannt ist, haben ihn auch die Alten nicht benützt. In neuester Zeit wurden noch andere wort- und umfangreiche Schriften unter dem Namen des Klemens herausgegeben; sie enthalten die Dialoge des Petrus und Apion, Die Alten haben diese Schriften, welche auch die apostolische Rechtgläubigkeit nicht rein bewahrt haben, nirgends erwähnt. Der anerkannte Brief des Klemens, ebenso die Schriften des Ignatius und Polykarp, sind damit besprochen. (Eusebius von Cäsarea († um 340) Historia Ecclesiastica Kirchengeschichte (BKV), Drittes Buch, 38. Kap. Der Brief des Klemens und die fälschlich ihm zugewiesenen Schriften)
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