Viele Menschen stellen die Göttlichkeit der Bibel in Frage, wenn sie darin Rechenfehler finden. Einen besonders peinlichen und entlarvenden schauen wir uns hier näher an.
Der persische König Kyrus brachte die Geräte, die der babylonische König Nebukadnezar einige Jahrzehnte davor aus dem Tempel in Jerusalem geraubt hatte, wieder als Geschenk zurück. Im biblischen Buch Esra wird die Rückgabe folgendermaßen vorgezählt:
Und Kyrus, der König von Persien, gab sie heraus durch Mitredat, den Schatzmeister, und übergab sie abgezählt Sesbazzar, dem Fürsten von Juda. Und dies ist ihre Zahl:
30 goldene Becken,
1 000 silberne Becken,
29 Messer, sowie
30 goldene Becher, und
410 silberne Becher von der zweiten Art, und
1 000 andere Geräte.
Die Zahl aller Geräte, der goldenen und silbernen, betrug 5 400. Diese alle brachte Sesbazzar hinauf, als die Weggeführten aus Babel nach Jerusalem hinaufgeführt wurden. (Esra 1,8-11, SCH2000)
Man muss kein Mathe-Genie sein, um am ersten Blick erkennen zu können, dass die angegebene Summe der Geräte nie und nimmer stimmen kann. Die korrekte Summe aus der obigen Liste lautet 30+1.000+29+30+410+1.000=2.499. Das ist nicht mal halb so viel, wie die Bibel als Gesamtsumme angibt. Es fehlen ganze 2.901 Stück auf die verkündeten 5.400! Wie kann man sich derart verzählen oder verrechnen, überhaupt wenn man von Gott inspiriert ist? Jedes Schulkind kann besser rechnen.
Auch muss man kein Lese-Genie sein, um zu erkennen, dass die Bibel an der Stelle ausdrücklich festhält, dass die Geräte abgezählt waren. Man darf also keine grobe Schätzung darin vermuten, sondern eine fein säuberliche abgezählte Liste erwarten.
Die heute üblichen Erklärungen - falls es überhaupt welche gibt - sind unbefriedigend und genauso fehlerhaft wie der vorgeschlagene Bibeltext. Sie vermuten einerseits, dass die „1000 anderen Geräte“ weder golden noch silbern waren und daher nicht mitgezählt werden dürfen. Aber dann wäre die Summe ja noch geringer und damit noch weiter weg von der verlautbarten Gesamtsumme! Andererseits vermuten einige Kommentatoren, dass es an der Stelle keine Rechen- sondern Abschreibfehler gibt. Das würde aber stark gegen das viel bemühte Argument sprechen, dass die Bibeln, die wir heute haben, zuverlässig und inspiriert sind! Ein Dilemma, das viele Bibelleser verunsichert und an Gott zweifeln lässt. Zurecht!
Die Lösung überrascht gottesfürchtige Nachfolger der Lehre der Apostel nicht: man muss den wirklich von Gott inspirierten Grundtext verwenden anstatt den von gottlosen Menschen erfundenen! Denn in der Septuaginta steht:
Durch diesen wurden sie dann Sanabassaros, dem Vorsteher Judäas, übergeben. Ihre Anzahl war:
1000 goldene Opferschalen,
1000 silberne Opferschalen,
29 silberne Räuchergefäße,
dreißig goldene Schüsseln,
2410 silberne und
1000 andere Geräte.Alle Geräte wurden zurückgebracht, goldene und silberne: 5469. Sie wurden nämlich von Sanabassaros zusammen mit den Exulanten von Babylon nach Jerusalem hinaufgebracht. (1.Esdras 2,11-14, LXX Deutsch)
Rechnet man hier nach, ergibt sich 1.000+1.000+29+30+2.410+1.000=5.469. Das ist exakt die Summe, die in der LXX steht. Gott kann also rechnen, die Perser und Juden damals auch, aber die Masoreten nicht, die können nicht mal richtig abschreiben. Das Problem ist hier eindeutig der Masoretentext, den heute leider die meisten Bibeln als Grundtext für ihr Altes Testament verwenden. Das ist der Fehler. Jesus Christus, seine Apostel und deren Schüler, die frühen Christen, lasen jedoch die LXX und hatten damit wirklich das zuverlässige, inspirierte Wort Gottes.