Er war ein vielgerühmter und verehrter Schriftsteller und Bischof von Karthago.
Er war ein gebildeter Mann als er sich durch einen Presbyter von Karthago zum Christentum bekehrte. Dieser Mann hieß Cäcilianus und sollte nach Cyprians Bekehrung einer seiner engsten Freunde und Mentoren werden, der ihn sogar zu seinem Erben einsetzte. Mit seiner Bekehrung änderte sich das Leben von Cyprian völlig: er verkaufte sein ganzes Eigentum und verteilte einen Großteil des Erlöses an die Armen und legte von Beginn an einen derart vorbildlichen Glaubenseifer, der viele Werke brachte, an den Tag, dass er gleichzeitig Verwunderung und Bewunderung auslöste. Er begann mit dem Bibelstudium und den Studium frühchristlicher Autoren, besonders Tertullian, und übte sich in Enthaltsamkeit, Bescheidenheit und Frömmigkeit. Sein späterer Diakon und Biograph beschreibt das so:
Kein Mensch erntet gleich nach der Aussaat, kein Mensch keltert Trauben von ganz jungen Pflanzungen, kein Mensch sucht reife Früchte an Bäumchen, die eben erst eingesetzt sind. Bei ihm aber traf das alles in unglaublicher Weise zu: bei ihm kam, wenn man so sagen darf, denn es klingt ganz unglaublich, — bei ihm kam das Dreschen vor dem Säen, die Traube vor der Rebe, die Frucht vor der Wurzel. (Leben des Cäcilius Cyprianus von Diakon Pontius, 2. Cyprians Bekehrung und ihr Einfluß auf sein Leben.)
Cyprian glänzte wie oben beschrieben nicht nur durch seinen Glaubenseifer, sondern auch sein Charakter wurde hochgelobt. Er war barmherzig und streng gleichzeitig, wird über ihn gesagt:
Wie groß war seine Frömmigkeit und Tatkraft, wie gewaltig seine Barmherzigkeit und Strenge zugleich! Von seinem Antlitz strahlte so viel Heiligkeit und Gnade aus, daß sein Anblick den Sinn verwirrte. Würdevoll und heiter zugleich war seine Miene, ebenso frei von düsterem Ernst wie von übertriebener Freundlichkeit, vielmehr aus beiden gerade die rechte Mischung. So konnte man zweifeln, ob er Ehrfurcht oder Liebe verdiente, in Wahrheit jedoch gebührte ihm beides. (Kap 6, selbes Buch wie oben)
Er wurde Diakon, Presbyter und schließlich Bischof von Karthago. So herausragend seine Persönlichkeit und sein Glaube waren, so sehr polarisierte er aber auch. So floh er während einer Christenverfolgung unter Decius, was ihm von mehreren Seiten als Feigheit gewertet wurde, denn viele andere Christen in Afrika mussten ihr Leben lassen. Nach der Verfolgung kehrte er zurück und übte sein Bischofsamt weiter aus.
Er schrieb viele Briefe und Bücher von denen nicht mehr alle erhalten sind. Sie hatten aber großen Einfluss auf spätere Theologen von Augustinus bis Martin Luther.
Eine zweite Christenverfolgung unter Kaiser Valerian, vor der Cyprian diesmal nicht mehr floh sondern tapfer sein Martyrium auf sich nahm, kostete ihn das Leben. Er war der erste bischöfliche Märtyrer Afrikas.