• Grundtext AT: MT
  • Grundtext NT: NA, TR
  • Abkürzung: ELB
  • Sprache: Deutsch, Latein
  • Textumfang: Neues Testament, Altes Testament
  • Erscheinungsjahr: 1855-2006

Die Elberfelder hat ihren Namen vom Stadtteil Elberfeld, welcher in Wuppertal liegt, da dort der Großteil der Übersetzungsarbeit vonstatten ging.

Deutsch

Die Elberfelder war eine der ersten deutschen Bibeln die den Textus Receptus als Grundtext heranzog und sehr genau auf die richtige Wiedergabe des Grundtextes achtete und nicht auf einen flüssigen, gut zu lesenden Text. Trotzdem verlor man zum Teil, was bei den späteren Revisionen zutrifft, den TR und ging zum Nestle-Aland über.

Die allererste Übersetzung ist logischerweise noch nicht davon betroffen (zu jener Zeit existierte NA noch gar nicht). Sie enthält nur das NT und wurde 1855 übersetzt. Ein paar Jahre später waren auch die Psalmen erhältlich, gefolgt vom AT. 1885 war dann aber eine vollständige Ausgabe in Form von einer Taschenbibel erhältlich. Darauf folgten viele weitere Ausgaben und Bibeln, jedoch keine Revisionen. Alle Bibeln bis 1905 sind unrevidierte Bibeln.

Als dann noch der Sohn von Carl Brockhaus (er war ein Initiator der Übersetzungsarbeiten) Rudolf Brockhaus starb, geschah ungefähr 30 Jahre lang nichts mehr, bis 1960 eine Kommission der „offenen“ und „freien“ Brüderversammlung eine durchgreifende Revision der „alten ELB“ (siehe unten) begann, die 25 Jahre dauerte, um die gesamte Bibel zu übersetzen. Man wollte einen besser lesbaren Text, hielt sich aber trotzdem vor Augen, dass die worttreue wichtiger ist als ein flüssiger gut zu lesender Text. Auch wurde auf neue Erkenntnisse der Textkritik geachtet. Aber die Versammlung stieß auch auf Probleme, welche schon die ursprünglichen Übersetzer beschäftigte, so schreiben sie in ihrer Einleitung:

„… die Übersetzung des Namens „Jehova“ im Alten Testament und des Wortes „Ekklesia“ im Neuen Testament. Bei Jehova fiel die Entscheidung nicht ganz so schwer. Die Israeliten haben nie „Jehova“ gesagt, sondern wahrscheinlich „Jahwe“. Später wagte man nicht mehr, den heiligen Gottesnamen auszusprechen, und sagte statt dessen „Adonaj“ (= Herr). Damit man nun beim Vorlesen aus der Bibel daran erinnert wurde „Adonaj“ zu lesen und nicht versehentlich „Jahwe“, setzten die Juden in ihren Bibelhandschriften zu den Konsonanten des Namens „Jahwe“ (JHWH) die Vokale des Wortes „Adonaj“ (êoa, wobei das Zeichen für ê auch für â stehen kann), so daß Nichteingeweihte daraus „Jehovah“ lesen mußten. Daraus ergibt sich folgerichtig, daß „Jehova“ kein Name ist und man ihn deshalb auch in unserer Sprache nicht so schreiben und aussprechen sollte. […] Bei der Revision wurde daher „Jehova“ durch „HERR´“ ersetzt, und zwar mit Großschreibung aller Buchstaben, damit der Leser erkennen kann, daß an dieser Stelle im Grundtext die Buchstaben JHWH stehen. […]

Bei der Übersetzung des griechischen Wortes „Ekklesia“ fiel die Entscheidung schwerer, da das Wort „Versammlung“ die Tatsache, daß die Gemeinde die von Jesus Christus zusammengerufene Schar ist, gut zum Ausdruck bringt. Vor allem zwei Gründe haben dazu geführt, daß die Entscheidung dann doch für das Wort „Gemeinde“ getroffen wurde.

  1. Die Gemeinde ist keine vorübergehend versammelte Gruppe, wie etwa eine Betriebsversammlung, sondern eine Gemeinschaft, der Leib Christi, dessen Glieder dauerhaft zusammengehören. Dieser biblische Tatbestand wird durch das Wort „Gemeinde“ besser ausgedrückt.
  2. Schon die alten Übersetzer der Elberfelder Bibel hatten befürchtet, daß das Wort „Versammlung“ im Laufe der Zeit eine denominationelle Spezialbedeutung bekommen könnte, was dann auch eintraf. In einem Zeitschriftenartikel heißt es: „Hätten die Übersetzer ahnen können, zu welch falschen Auslegungen und Unterstellungen die Wahl jenes Ausdrucks im Laufe der Jahre führen würde, möchten sie vielleicht trotz ihrer Bedenken die Übersetzung „Gemeinde“ gelassen haben … (Rudolf Brockhaus im ‚Botschafter‘ 1911).“  (Vorwort zur Revidierten Elberfelder Bibel (1985), S. V–VI.)

Diese Überarbeitung  wurde als „Revidierte ELB“ benannt. Doch sie gefiel nicht allen Brüdern aus der Bruderbewegung und so startete die „alte Versammlung“ eine eigene Revision: die CSV-ELB. Sie ist auch eine Überarbeitung der „alten ELB“, wobei hier Parallelstellen und Überschriften weggelassen wurden, die bei der „rev. Elb“ vorhanden sind. 1999 konnte man die erste Auflage des NT mit Fußnoten kaufen bis man schließlich 2003 die gesamte Bibel kaufen konnte. Auch hier wurde JHWH mit HERR übersetzt, schrieb aber dennoch Versammlung für „Ekklesia“.

Diese zwei Bibeln sind eine Überarbeitung der alten ELB. Was aber ist nun die alte Elberfelder? Nun ja, die Bezeichnung ist nicht sehr verständlich, da man glauben könnte es sei die allererste, welche 1855 geschrieben wurde, gemeint. Ist aber nicht so. Man meint damit die alte unrevidierte Perlbibel (siehe Latein). So kann man sagen, dass die beiden Elberfelder die alte Perlbibel überarbeitet haben. 

Latein

Die erste lateinische Übersetzung wurde 1905 herausgebracht und wird auch Perlbibel gennant. Auch diese wurde mit dem TR und dem MT übersetzt, aber auch die Worttreue hatte hier höheren Rang. Sie wird als alte ELB bezeichnet. Später gab es dann eine 2. Auflage und 3. Auflage.